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Wissenschaftliches Publizieren: Asteroidenstudie war richtig, aber falsch

Japanische Weltraumforscher ziehen eine alte Studie der Asteroidensonde Hayabusa zurück. Sie kam auf falschem Weg zu richtigen Resultaten.
Asteroid Itokawa

Wissenschaftler der japanischen Weltraumorganisation JAXA haben eine alte Veröffentlichung im Magazin "Science" offiziell zurückgezogen – obwohl die darin berechneten Resultate sich im Nachhinein als durchaus richtig erwiesen haben. Dies berichtet der Newsblog von "Science". Die japanischen Weltraumforscher haben 2006 in ihrer Studie Daten der Sonde Hayabusa analysiert. Das japanische Weltraumfahrzeug hatte den Asteroiden Itokawa beobachtet, war später auf ihm gelandet und hat schließlich sogar Proben zur Erde bringen können. Leider, so die Forscher, hätten sie bei ihren Analysen der Beobachtungsdaten aber einen nicht akzeptablen Denkfehler gemacht, als sie den fehlerhaften Einfluss eines falsch geeichten Instruments kompensieren wollten. Sie zogen die Studie – eine von sechs damals in "Science" veröffentlichten Papern – nun freiwillig zurück, nachdem der Fehler bei einer Routinenachkontrolle offenbar wurde.

Stein des Anstoßes war die noch vor dem Start von Hayabusa im Jahr 2003 bekanntermaßen fehlerhaft erfolgte Kalibrierung eines Messinstrumentes, das Röntgenspektralanalysen der Asteroidenoberfläche vornehmen sollte. Eben aus den Daten dieses Instruments hatten die Forscher später, im nun zurückgezogenen Paper, geschlossen, dass der Felsbrocken im All aus typischen Elementen eines gewöhnlichen Chondrit-Asteroiden besteht. Zu diesem Schluss kamen sie allerdings, nachdem sie eine Kalibrierung des Geräts anhand der vor Ort gemessenen Spektrallinien vorgenommen hatten. Vereinfacht ausgedrückt: Da sie für diesen Vorgang eben angenommen hatten, das Spektrum eines gewöhnlichen Chondriten vor sich zu haben, konnten sie bei der Messung auch nur einen Chondriten – oder gar nichts – erkennen.

Kometensonde Hayabusa kehrt heim | Nach langer Odyssee und ziemlich lädiert kehrte die japanische Sonde Hayabusa von ihrer Expedition zum Asteroiden Itokawa zurück. Sie brachte Staubteilchen des typischen Steinmeteoriten mit, eindeutig seine Herkunft von einem Asteroiden des Typ S belegt. Das war jahrzehntelang zweifelhaft, denn die Asteroiden zeigen eine andere Farbe als die Steinmeteoriten. Offenbar aber hat Sonnenwind die Asteroiden entfärbt.

An diesem "menschlichen, unbeabsichtigten Fehler", so ein Sprecher, ändert auch nichts, dass sich der Asteroid später – anhand der Analyse der Proben auf der Erde – tatsächlich als gewöhnlicher, silikatreicher S-Typ-Chondrit entpuppte. Nach der wegen einer spektakulärenSerievon Pannen und innovativ improvisierten Rettungsmanövern in Erinnerung gebliebenen Hayabusa-Mission soll im Winter dieses Jahres der Nachfolger, Hayabusa 2 starten.

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