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HUGO interdisziplinär betrachtet

Die Sequenzierung des menschlichen Genoms wurde weltweit als großer Durchbruch gefeiert. Doch gleichzeitig wurde Kritik laut, die neuen Erkenntnisse würden Tür und Tor für Missbrauch öffnen — der Anfang einer neuen Eugenik. Das vorliegende Buch beschäftigt sich mit den Ängsten und Hoffnungen, die das neue Wissen weckt, und beschreibt, wie es überhaupt erworben wurde, was man daraus ableiten kann und was nicht, und was das wiederum für die Gesellschaft und den Einzelnen bedeutet. Außerdem kommen praktische und juristische Aspekte wie Patentierung oder Versicherungen und Gentests zur Sprache. Dieser Sammelband ging aus einem interdisziplinären Symposium im Rahmen des Programms „Chemie und Geisteswissenschaften“ im April 2000 hervor und wurde von Ludger Honnefelder, Philosophieprofessor in Bonn und Mitglied der Enquête-Kommision „Recht und Ethik der modernen Medizin“ und Peter Propping, Direktor des Instituts für Humangenetik der Universität Bonn herausgegeben. Das Thema wird aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln betrachtet, wobei jeder einzelne Aufsatz ein Spezialgebiet abhandelt. Leider entbehrt das Buch dadurch eine durchgängige Struktur. Auch sind die meisten Beiträge weder klar verständlich noch interessant; mitunter verlieren sie sich in abschreckenden Satzungetümen. Wer es schafft, sich zur zweiten Buchhälfte — „Die Bedeutung des genetischen Wissens und der Umgang damit“ — durchzukämpfen, wird jedoch belohnt. Hier wird den Lesern das Rüstzeug vermittelt, das man braucht, um sich eine fachlich fundierte Meinung zu bilden. Es werden Fragen beantwortet, die die Öffentlichkeit beschäftigen — wie etwa zur Patentierung von Genen und Lebewesen oder was für Auswirkungen genetisches Wissen auf unseren Alltag haben kann und wird. Kurzum: Das Buch ist nicht als Einstieg in die Thematik geeignet. Wer sich aber ausführlich mit der Problematik auseinandersetzen möchte, wird das ein oder andere Kapitel sehr nützlich finden.

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